Burgerschaft Leuk

Wimdertrüch vom 16. November 2025

Burgermeister Adalbert Grand begrüsst die anwesenden Gäste, Burgerinnen und Burger in einer gut besetzten Burgerstube in Leuk-Stadt. Einen speziellen Willkommensgruss richtet er an den Referenten Thomas de Courten und an weitere Ehrengäste.


Gestützt auf Art. 6, Abs. 2 des Burgerreglementes findet keine offizielle Burgerversammlung statt, sondern ein urchiger Wimdertrüch mit Referat.


Thomas de Courten, Nationalrat und Vorstandsmitglied der SVBK, hält ein Referat über die Schweizer Burgergemeinden. Darin gibt er einen umfassenden Überblick über deren Bedeutung, Entwicklung und Zukunft. Die Burgergemeinden haben ihren Ursprung in den traditionellen Nutzungsrechten von «Wunn und Weid», also Wohn- und Weiderechten. Bereits 1551 wurde eine Pflicht zur Unterstützung Bedürftiger festgelegt. Die politischen Umwälzungen von 1798 unter Napoleon veränderten die Organisation der Gemeinden grundlegend, und die Bundesverfassung von 1848 führte schliesslich zur modernen Trennung zwischen Einwohner- und Burgergemeinden.


Burgergemeinden bestehen nicht in allen Kantonen in gleicher Form. Je nach Region unterscheiden sich ihre Rechte, Aufgaben und ihre politische Bedeutung. Im Referat erläutert Thomas de Courten die vielfältigen Aufgaben der Burgergemeinden, darunter das Burgerrecht, die Verwaltung von Grundeigentum, die Bewirtschaftung von Wald und Holz, sowie Aufgaben in der Alp- und Landwirtschaft – und vieles mehr.


Er betont, dass die Burgergemeinden heute vor zahlreichen Herausforderungen stehen. Viele ihrer traditionellen Aufgaben bleiben bestehen, werden jedoch zunehmend komplexer. Angesichts gesellschaftlicher Veränderungen stellt sich daher die Frage nach ihrer zukünftigen Rolle. Ihre Daseinsberechtigung liegt vor allem in der Bewahrung historischer Identität, der nachhaltigen Nutzung gemeinschaftlicher Güter sowie in der Erfüllung wichtiger sozialer und lokaler Aufgaben. Ob sie ihre bisherige Position behalten oder neu definieren müssen, hängt davon ab, wie gut es ihnen gelingt, sich den modernen Herausforderungen anzupassen.


Im Anschluss wird ein «urchiges» Essen (Gsottus) serviert.